Gebhard Hepp, der malende Mathematiker

Mathematik und Kunst erscheinen auf den ersten Blick als etwas Gegensätzliches. Mathematik ist mehr vom Verstand, Kunst mehr vom Gefühl bestimmt.

Als Gymnasial-Lehrer für Mathematik war es Gerbard Hepp , Jahrgang 1940, ein Anliegen, seinen Schülern, vor allem denen die das Fach hassten, etwas von der Schönheit der Mathematik zu zeigen. So entwarf er abstrakte Bilder, die unter dem Thema „Geometrie und Fantasie“ das Auge und den Geist anregen sollten, und nahm sie mit in den Unterricht. Mit diesem Ziel malt er heute noch. Damit will er nicht belehren, sondern die einfachen geometrischen Formen und die leuchtenden Farben sollen das Auge erfreuen und zum Denken anregen. Seine Titel sagen nur aus, was ihm selbst beim Betrachten einfällt, sie sollen aber keineswegs festlegen und jedem nach seinen Vorerfahrungen die Möglichkeit geben, etwas Anderes darin zu sehen.

„Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“. So bilden realistische Aquarelle einen weiteren Schwerpunkt in seinem Schaffen. Sie entstehen entweder aus der Betrachtung der Umgebung oder auf und nach seinen vielen Reisen durch die ganze Welt. Sie zeigen in luftig leichter Malweise zumeist impressionistisch dargestellte Stadtlandschaften, die besonders durch ihre Farbgebung ansprechen.

Die Skizzen sind locker gezeichnete Reiseerinnerungen, die mit wenig Tuschestrichen dem Betrachter Einsicht in verschiedene nationale und internationale Örtlichkeiten geben.

Porträts werden entweder mit Rötel oder Bleistift gefertigt oder als größere Acrylbilder oder als Aquarelle ausgeführt. Sie geben das Wesen des Dargestellten wider.

Aquarelle – Skizzen – Portäts

Während diese drei Bereiche nicht den Mathematiker erkennen lassen, ist dies bei vielen Grafiken und abstrakten Acrylbildern ganz anders: Mathematische bekannte und weniger bekannte Kurven bilden das Gerüst für reizvolle Motive, bei denen man in erster Linie gar nicht an Mathematik, sondern an Kunst denkt. Gemälde dieser Art sind ungewohnt, weil Mathematiker oft zwar musisch begabt sind, dies sich aber mehr auf die Musik als auf die Bildende Kunst bezieht (Beispiel: Albert Einstein). Gebhard Hepp ist eine Synthese gelungen, die schon deswegen sehr sehenswert ist.

Freuen Sie sich auf eine interessante Ausstellung vom 26.9.- 17.10.2021
Vernissage am 25.09.2021 um 19.00 Uhr im Löw Haus, Hauptstr. 29, Klingenberg a. Main

Presseartikel Main Echo

Text: Ilona Meisenzahl Fotos: Kunstraum in Churfranken e.V.